3h Workshop Arbeitskreis Kritische Somatik - Klasse als Teil von Kritischer Somatik
EN | Workshopserie Kritische Somatik | 1x Monat
Der Arbeitskreis Kritische Somatik (AKS) lädt euch ein, über unsere Privilegien und Ausgangsbedingungen zu sprechen und diese nicht nur kritisch zu hinterfragen, sondern auch in Bewegung zu bringen und in Handlung zu übersetzen.
Inzwischen gilt vieles als Somatisch. Doch wofür steht Somatik eigentlich?
Somatik kann als ein Forschungsansatz bezeichnet werden, bei dem Körper und Kognition in Dialog treten, um ein Bewusstsein vom eigenen Selbst zu erlangen. Erst durch die bewusste Anerkennung meiner Bedürfnisse und Gefühle, kann ich meinen Körper in der Welt verorten und meine Privilegien erkennen. Das somatische Feld ist überwiegend weiß und kommt aus einer sozialen Mittelklasse. Mit dieser Einführungsreihe möchten die Veranstalterinnen genau dieses Feld ansprechen. Mit der Vision, das gute Leben für alle, sieht sich die Kritische Somatik in der Verantwortung, historische, kulturelle und soziale Kontexte nicht nur zu berücksichtigen, sondern Diskriminierungsformen aktiv zu bearbeiten. Diese Veranstaltungsreihe bildet den Auftakt und die Einführung in diese Thematiken.
Themen der Workshops zur Kritischen Somatik:
03. November 2024 | Warum Kritische Somatik?
- Intersektionalität, Body-Mind Split-geschichtliche Kontextualisierung, Einführung in die Kritische Somatik
01. Dezember 2024 | Kritisches Weißsein als Teil von Kritischer Somatik
- Was ist Kritische Weißseinsforschung? Warum braucht eine Kritische Somatikt Kritische Weißseinsforschung? Weiße Fragilitäten und somatisches Einfühlen.
05. Januar 2025 | Feminismus als Teil Kritischer Somatik
- Warum ist Feminismus für alle? Warum sollte eine Kritische Somatik feministisch sein?
02. Februar 2025 | Klasse als Teil Kritischer Somatik
- Materielle Ungerechtigkeit, Verschränkung von race, class und gender
02. März 2025 | Kollektives Trauma
- Epigenetik, kollektive Aufarbeitung versus kollektives Trauma, wie persönliche und kollektive Traumata zusammenhängen können oder vermischt werden? Warum ein intersektionaler Ansatz hier hilft.
06. April 2025 | Kritische Somatik für nachhaltigen Aktivismus
- Somatik wofür?
- Von der Theorie in die Praxis
- Als Selbstzweck entwickeln wir Handlungsmöglichkeiten, können wir Aktivismus betreiben, ohne in Burnout zu geraten?
Ausführliche Seminarinformationen
Die Workshops werden durchgeführt durch den Arbeitskreis Kritische Somatik (AKS).
3h Workshop Kritische Somatik | Sonntag | 18:00 - 21:00 Uhr | 1x Monat
Der Arbeitskreis Kritische Somatik sieht innerhalb der Somatischen Arbeit eine Verantwortung, die Zusammenhänge und Verwobenheiten von kolonialer, europäischer sowie somatischer Geschichte herzustellen und diese in der somatischen Praxis dabeizuhaben. Gleichzeitig sieht AKS das Potential von Somatischer Arbeit für andere Forschungsbereiche und möchte Bündnisse knüpfen. Somatische Arbeit ist politisch und erst dann effektiv, wenn sie auch versucht Veränderungen in der Welt zu bewirken - vom Persönlichen zum Strukturellen.
Für wen wird die Teilnahme an den Workshops zur Kritischen Somatik empfohlen?
Diese Worshopserie ist prinizipiell für alle Interessierten offen. Wir empfehlen die Teilnahme insbesondere, wenn Du weiß bist, einen Mittelschichtshintergrund hast und gerne Somatische, Tanz oder Yoga -Events events besuchst und/oder wenn Du Dich für Körperpolitik interessierst und einen Zugang zu körperorientierten Ansätzen suchst.
Wir bedauern, dass die Veranstaltung, da ohne Ressourcen organisiert, nicht barrierearm ist. Die Veranstaltung findet zum ersten Mal statt und wird zunächst auf deutsch abgehalten. In einer Sprache zu bleiben, ermöglicht uns erst mal tiefer in die Praxis einzutauchen. Wir möchten sie bald möglichst auch auf Englisch anbieten. Falls es Flüsterübersetzende in Englisch oder Gebärdensprache gibt und ihr uns unterstützen wollt, meldet Euch gern. Die Räume der SAB befinden sich im vierten Stock ohne Fahrstuhl. Es ist möglich, die Veranstaltung hybrid zu verfolgen, allerdings wird der Fokus auf dem Austausch im Raum liegen.
Seminarleiter*innen
Heike Kuhlmann
www.heikekuhlmann.net
MSME, BMC®-Practitioner, Tänzerin, -pädagogin, Choreografin, MA Performance Studies/Choreography
Heike interessiert der menschliche Enfaltungsprozess. Dabei geht es ihr nicht nur um die individuelle Entfaltung, sondern wie Menschen sich auf Augenhöhe begegnen können. Strukturelle Bedingungen mit in die somatische Erfahrung hereinzunehmen ist für sie Bedingung für eine Kritische Somatik. Sie begleitet somatische Prozesse in Einzelsitzungen, Kursen, Workshops und Ausbildungen. In ihrer künstlerischen Arbeit sind Aktivismus und Somatik eingewoben. Mehr Informationen auf: www.somatik-tanz-choreographie.de, www.heikekuhlmann.net
Barbara Gamper
www.barbaragamper.com
Künstlerin, Performerin (MFA Fine Art Goldsmiths, University of London)
Somatische Bewegungspädagogin (Somatische Akademie Berlin)
Meine künstlerische Arbeit umfasst Performance, Partizipation, somatische Techniken und textile Objekte. Ich mag Orte der gegenseitigen Befruchtung, Überschneidung, Vermischung, Unschärfe, des Übergangs und der Transformation - Nischen für andere Wissens- und Erfahrungsprozesse.
In meiner täglichen Forschung und Praktik bemühe ich mich, meinen Körper als durchlässige und flüssige Form zu empfinden — die nicht an der Haut endet — und diese Erfahrung in Verbindung mit anderen (menschlichen und nicht-menschlichen) Organismen und Ökologien zu erweitern. Darin entfaltet sich ein Prozess des Erkennens und Umlernens von hierarchischen System- und Verhaltensmustern, die Mensch durch Kultur und Sozialisation verinnerlicht, um eine Kultur der Gleichberechtigung, Partnerschaft und Verantwortlichkeit anzustreben.
Bewegung (Verkörperung/Somatik) ist für mich eine Art der Fürsorge und ein potenzielles Werkzeug für persönlichen, zwischenmenschlichen und strukturellen Wandel. In diesem Prozess sind Mitgefühl, Genuss und Spiel entscheidende Zutaten.
Franziska Benkel
orlanda.de/book/wir-haben-nichts-mehr-zu-verlieren-nur-die-angst
Freie Historikerin, Autorin und somatische Bewegungspädagogin
Franziska (she/her) ist freie Historikerin und somatische Bewegungspädagogin. Sie arbeitet an der Schnittstelle zwischen Kulturarbeit und Sozialer Arbeit. Sie ist Gründungsmitglied des Arbeitskreises Kritische Somatik sowie der feministischen Arbeitsgruppe Widerstand_Gewalt_Geschichte. Seit 2023 hat sie ein Kind.
Anmeldeinformationen
Was kostet die Teilnahme?
30-60€ | FLINTA und BIWoC
40-60€ | Cis-Männer
sliding scale, je nach Einkommen und Selbsteinschätzung bitte direkt an die Kursleitenden bezahlen
Wenn du ein stabiles Einkommen hast, von dem du gut leben kannst, dann ist der volle Preis angemessen. Der reduzierte Preis ist für Menschen gedacht, die ein sehr geringes Einkommen haben. Bitte melde dich direkt bei den Kursleitenden, wenn auch dieser Beitrag für dich gerade nicht möglich ist.
Das Format wird nun auch hybrid angeboten. Zur Anmeldung und bei Fragen wende dich bitt direkt an den Arbeitskreis Kritische Somatik per Mail an KritischeSomatik@proton.me