Erfahrbare Philosophie - Erfahrbare Philosophie

In diesem Workshop wollen wir an Hand der Arbeiten von Daniel Stern und Thomas Fuchs erforschen, wie sich unser körperlich-leibliches Handeln und Verstehen von Geburt an entwickelt und ausgestaltet.
Im Wechsel von Theorie und Praxis, somatischen Übungen und kurzem theoretischen Input wollen wir dem auf spielerisch-experimentelle Weise nachgehen und dabei spürende Erfahrung und Reflexion verbinden.

Die zentralen Themen der Workshop-Reihe – wie handeln und verstehen wir uns in der Welt, auch schon vor jeder Reflexion und Sprache - halten sich durch, die jeweiligen Schwerpunkte und Autoren wechseln. Der Einstieg ist dabei jederzeit möglich, und es sind keine Vorkenntnisse oder Voraussetzungen außer Neugier und Forschungslust notwendig.

Die Praxis 'erfahrbarer Philosophie' gründet auf der Wahrnehmung körperlich-leiblicher Resonanz und kann so die Bereitschaft zur Perspektiv-Übernahme sowie soziales Verstehen fördern. Diese Art erweiterter Selbst- und Weltwahrnehmung ist in allen individuellen und sozialen Kontexten, in Beziehungen und Beruf, praktisch anwendbar.

In diesem Workshop soll zuerst an Hand von Daniel Sterns empirischen Säuglingsstudien gezeigt werden, wie von Geburt an Bindung, Beziehung und der Körper-Leib-Umweltbezug für die Entwicklung unser Fähigkeiten eine zentrale Rolle spielen. Thomas Fuchs zeigt daran anschließend in seinem Buch „Das Gehirn – ein Beziehungsorgan“ in einer kritischen Auseinandersetzung mit den Neurowissenschaften, dass unser Gehirn untrennbar mit dem Körper-Leib verbunden, durch seinen Umweltbezug bestimmt und auf Sozialität orientiert ist. Die immense Neuroplastizität unseres Gehirns lässt uns zu soziokulturellen Wesen werden und ermöglicht lebenslanges Lernen und die Entwicklung neuer Potentiale.